Wohnen, Essen und Kleidung |
Die japanische Lebensweise hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg erheblich verändert. Nach dem Krieg zogen viele Menschen vom Land in die Städte, um dort als Büroangestellte ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Städte wuchsen sowohl in der Fläche als auch in der Bevölkerungszahl, und immer mehr Menschen pendeln zwischen ihren Wohnungen oder Häusern in den Vororten und ihren Arbeitsplätzen in den Stadtzentren. Während der traditionelle japanische Haushalt früher noch drei oder mehr Generationen unter einem Dach vereinte, besteht die durchschnittliche Stadtfamilie heute nur noch aus Eltern und Kindern, während die Großeltern anderswo leben.
WOHNEN Zwei große Unterschiede im Vergleich zu westlichen Wohnungen bestehen darin, dass innerhalb des Hauses keine Schuhe getragen werden und dass zumindest ein Raum oft in japanischem Stil mit Tatami (Reisstrohmatten) ausgestattet ist. Die Schuhe werden beim Betreten der Wohnung ausgezogen, um den Fußboden nicht zu beschmutzen. Im Genkan oder Eingangsbereich werden die Schuhe an- bzw. ausgezogen und aufbewahrt. Japaner benutzen im Haus üblicherweise Hausschuhe. Tatami sind ein dicker Bodenbelag aus Binsenmatten und werden in japanischen Häusern seit ungefähr sechshundert Jahren verwendet. Eine einzelne Tatami misst normalerweise 1,91 mal 0,95 Meter und die Größe eines Raumes wird oft nach der Anzahl der Tatami bestimmt. Ein Fußboden mit Tatami ist im Sommer kühl und im Winter warm, auch bleibt er während der schwülen Monate frischer als ein Teppichboden.
ESSEN Japaner essen heute zahlreiche Gerichte aus aller Welt, insbesondere aus Europa, Nordamerika und Asien. Neben Reis isst man auch Brot und Nudeln und genießt ein großes Angebot an Fisch, Gemüse und Früchten. Sushi, Tempura, Sukiyaki und andere im Ausland bekannte japanische Gerichte sind natürlich auch in Japan selbst beliebt. Insbesondere in den Städten gibt es eine Vielzahl von Schnell-Restaurants, die Hamburger und frittiertes Hühnerfleisch anbieten und sich besonders bei Jugendlichen und Kindern großer Beliebtheit erfreuen. Bevor man zu essen beginnt, sagt man in Japan itadakimasu, eine höfliche Floskel, die soviel bedeutet wie Ich empfange dieses Essen. Dies drückt den Dank gegenüber denjenigen aus, die für das Essen gesorgt haben. Nach dem Essen dankt man erneut, indem man sagt: gochiso sama deshita, wörtlich übersetzt Es war wie ein Festessen.
KLEIDUNG Im Vergleich zu westlicher Kleidung ist die Bewegungsfreiheit beim Kimono eingeschränkt und es braucht auch einige Zeit, ihn richtig anzulegen. Im Sommer wird ein einfach anzuziehender, leichter und schlichter Kimono, bekannt als Yukata, von Kindern und jungen Erwachsenen bei Sommerfesten, Feuerwerken und anderen besonderen Anlässen getragen. Im Alltag bevorzugen junge Japaner normalerweise Kleidung, in der man sich besser bewegen kann, wie T-Shirts, Jeans, Poloshirts und Sweatshirts. |